Lächelnde Frau

Muskuläre Verspannung in Rücken, Nacken und Schultern

Muskelverspannungen im Rücken, Nacken- und Schulterbereich gehören für Viele zum Alltag. Die Ursachen liegen oft in unserem Lebensstil begründet: wenig Bewegung, Verharren in derselben Fehlhaltung oder kalte Zugluft machen unseren Muskeln zu schaffen. Auch andere Erkrankungen können zu Verspannungen und Muskelschmerzen führen. Welche Behandlungsmethoden es gibt, um Muskelverspannungen zu lösen, und wie Sie diesen vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie entstehen Verspannungen und Muskelschmerzen?

Anspannen und Entspannen von Muskeln gehört zu ihrer normalen Funktion. Während wir Muskeln anspannen, um zum Beispiel eine Harasse Wasser zu heben, verkürzen sich die beanspruchten Muskelregionen kurzzeitig. Auch die Durchblutung verringert sich in der Zeit. Sobald wir die Muskeln wieder entspannen, normalisiert sich ebenfalls die Durchblutung. Eine muskuläre Verspannung tritt dann auf, wenn wir bestimmte Muskeln übermässig belasten, z. B. durch eine dauerhafte Fehlhaltung oder Schonhaltung, um Schmerzen zu vermeiden. Das kann die Überlastung einiger Muskeln noch erhöhen, ein regelrechter Teufelskreis.

Mann macht Dehnübungen

Eine dauerhafte Anspannung von Muskeln führt dazu, dass bestimmte Muskelbereiche nicht mehr ausreichend durchblutet werden, wodurch sie verkürzen und verhärten können. Wir nehmen das häufig als schmerzhaften Zustand bestimmter Muskeln wahr. Insbesondere Verspannungen im Rücken, Nacken- und Schulterbereich sind weit verbreitet. Von chronischen Muskelverspannungen sprechen Mediziner, wenn diese länger als 3 Monate andauern.

Was sind Muskelschmerzen?

Muskelschmerzen entstehen oft durch Überlastung und Verspannung von bestimmten Muskeln und Muskelgruppen.

Ursachen für Verspannungen

So verbreitet Muskelverspannungen sind, so zahlreich können ihre Ursachen sein:

  • Situationsbedingte Auslöser

    • Überlastung durch Sport oder falsches Heben schwerer Gegenstände
    • Falsche Körperhaltung durch schwache Muskulatur oder Schonhaltung, um Schmerzen zu vermeiden
    • Bewegungsmangel: reduziert die Durchblutung und schwächt die Muskeln
    • Kälte wie z. B. kalte Zugluft erhöht die Muskelspannung
    • Ungeeignete Schlagbedingungen, z. B. ein zu hohes/zu niedriges Schlafkissen oder eine zu feste, zu weiche Matratze
    • Bei Stress spannen sich Muskeln automatisch an
  • Körperliche Ursachen

    • Muskelverletzungen durch Sport und Unfälle
    • Erkrankungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule, darunter Skoliose oder Autoimmunerkrankungen wie Morbus Bechterew
    • Magnesiummangel durch einseitige Ernährung, erhöhten Alkoholkonsum oder erhöhten Bedarf bei Stress, Sport und in der Schwangerschaft
  • Psychische Faktoren

    • Dauerhafte Stressbelastung wie mentale Erkrankungen, Angststörungen und Depressionen fördert Muskelanspannungen durch z. B. eine zusammengesunkene Körperhaltung, Hochziehen der Schultern oder Zähneknirschen

Welche Symptome treten bei Verspannungen und Muskelschmerzen auf?

Frau mit Verspannungen

Symptome für Verspannungen im Nacken und in der Schulter

  • Schmerzen

    • Wo: Nackenmuskulatur, manchmal ausstrahlend in Arme und Schultern
    • Stärke: leichter Druck bis hin zu starken Schmerzen
    • Art: ziehend, stechend, brennend, bohrend
  • Bewegungseinschränkungen

    • Steifheit in Hals und Nacken, wenn Betroffene versuchen, den Kopf zu drehen. Auch bekannt als „steifer Hals“ oder „steifer Nacken“.
    • Steifheit in den Schultern, z. B. beim Heben der Arme
  • Verspannungen der Muskulatur

    Bei Nackenverspannungen und Schulterverspannungen:

    • Tastbare Verhärtungen in Form von Knötchen und stellenweisen Verdickungen von Muskeln
    • Druckschmerz bei Betasten oder Beklopfen
  • Auswirkungen im Alltag

    In einigen Fällen treten begleitende Symptome auf, darunter:

    • Müdigkeit
    • Kopfschmerzen (bekannt auch als „Verspannungskopfschmerzen“)
    • Ohrgeräusche
    • Schwindel
    • Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Fingern

Symptome für Verspannungen im Rücken

  • Schmerzen

    • Wo: im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) und der Lendenwirbelsäule (LWS)
    • Stärke: leichter Druck bis hin zu starken Schmerzen
    • Art: ziehend, stechend, brennend, bohrend; bei Verspannungen im unteren Rücken teils Ausstrahlung über Gesäss bis ins Bein und Fuss (Ischiasnerv-Schmerzen)
  • Bewegungseinschränkungen

    • Eingeschränkte Beweglichkeit im betroffenen Bereich
  • Verspannungen der Muskulatur

    • Tastbare Verhärtungen in Form von Knötchen und stellenweisen Verdickungen von Muskeln
    • Druckschmerz bei Betasten oder Beklopfen
  • Auswirkungen im Alltag

    In einigen Fällen treten begleitende Symptome auf, darunter:

    • verkrümmte, vornübergebeugte Schonhaltung
    • stärkere Rückenschmerzen bei Husten und Niesen
    • wenn Ischiasnerv gereizt ist: Taubheit/Kribbeln über Gesäss, Bein, Fuss, stärkere Schmerzen beim Sitzen oder Liegen

Was hilft bei Muskelverspannung?

Selbstbehandlung

Selbstbehandlung:

Treten leichte Schmerzen infolge von Verspannungen und Überlastung auf, bringt Wärme oft Linderung. Als bewährte Hausmittel gelten Wärmflaschen und Wärmekissen – achten Sie dabei auf eine korrekte Anwendung, um Verbrennungen zu vermeiden. Für Kinder sollte die Temperatur nicht mehr als 40 Grad betragen, bei Erwachsenen maximal 60 Grad. Passende Bezüge oder ein Handtuch helfen als zusätzliche Barriere.

Spezielle Salben und Crèmes mit Wärmeeffekt fördern die Durchblutung und helfen, die Muskulatur zu lockern. Gezielte Übungen zur Dehnung und Kräftigung können betroffene Muskeln entspannen und ebenfalls für stärkere Durchblutung sorgen. Progressive Muskelentspannung und Yoga haben sich hier besonders bewährt.

Medizinische Behandlung

Medizinische Behandlung:

Bei starken und anhaltenden Schmerzen sowie schweren Verspannungen mit starken Bewegungseinschränkungen sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen - insbesondere dann, wenn Sie begleitende Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen verspüren. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann dann bestimmte Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente verschreiben, um die Verspannungen zu lösen und die Beschwerden zu lindern. Je nach Diagnose ist es auch möglich, dass Sie Physiotherapie, Massagen und Akupunktur auf Rezept erhalten, um die Muskulatur zu lockern, die Beweglichkeit wiederherzustellen und nicht zuletzt die Schmerzen zu reduzieren.

Wie kann ich Verspannungen und Muskelschmerzen vorbeugen?

Regelmässige Bewegung ist essenziell, um die Durchblutung zu fördern, Muskeln zu stärken, Stress abzubauen und so Verspannungen und Muskelschmerz vorzubeugen. Schon einfache Massnahmen wie Treppensteigen statt Aufzug fahren können zu mehr Wohlbefinden beitragen. Halten Sie empfindliche Regionen warm und schützen Sie sich vor kalter Zugluft. Achten Sie dazu auf eine gesunde und dynamische Körperhaltung mit wechselnden Positionen, insbesondere bei langem Stehen oder Sitzen. Auch rückenschonendes Heben schwerer Gegenstände sowie eine ausgewogene Ernährung und guter Schlaf können helfen.

Wertvolle Tipps für rückenschonenden Sport und ergonomisches Schlafen finden Sie in unserem Ratgeber bei Rückenschmerzen.

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Wichtige Hinweise

Wenden Sie sich bei länger anhaltenden oder heftigen Verspannungen und Muskelschmerzen unbedingt an Ihre Ärztin und Ihren Arzt - insbesondere dann, wenn Sie zusätzlich begleitende Symptome wie Taubheitsgefühle, Kribbeln, Sehstörungen oder Schwindel verspüren. In der Praxis Ihres Vertrauens erhalten Sie eine konkrete Diagnose und Informationen zu passenden Behandlungsmethoden. Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente sollten Sie nur auf medizinischen Rat einnehmen.

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